Licht – Liebe – Leben

 

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photocase.com © complize | m.martins 

Als wir uns als Hauskreisleiter und CVG-Team trafen um über das letzte CVJM Wochenende zu reflektieren und eine Perspektive für die nächste Zeit zu bekommen, hatten wir einen angeregten und intensiven Austausch. Stichworte wie Mitarbeit, Mitarbeitererklärung, Status, Satzung, Tradition, Werte, aber auch Schatz, Segen, Leidenschaft, Sehnsucht, Begeisterung und Erfahrungen schwebten durch den Raum. Viele verschiedene Gedanken zum Thema Verbindlichkeit wurden deutlich. Ein bestimmter Schluss brachte mir eine besondere Bibelstelle in den Sinn. Wir haben die Sehnsucht Gott zu erfahren und mit ihm Leben zu erleben, das möchten wir mit allen, Alt oder Jung teilen und das macht unsere Gemeinschaft für jeden attraktiv. Vor zwei Wochen blieb ich an einem Vers der Offenbarung hängen, der mir irgendetwas sagen wollte, aber erst an diesem Abend eröffnete sich die konkrete Bedeutung.  

Lies doch bitte das ganze Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus: Offenbarung 2, 1-7!

Die Gemeinde von Ephesus ist die einzige Gemeinde, an die Paulus einen Brief schreibt und die von Jesus genau in ihrer besonderen Eigenschaft in diesem Sendschreiben angesprochen wird. Schon Paulus erwähnt die herausragende Liebe, die diese Gemeinde für das Gottesvolk und für Jesus hat. Er betet für sie um Erkenntnis und Weisheit, um erleuchtete Herzen und Hoffnung. In der Offenbarung wird genau das angesprochen. Das Symbol für die Gemeinden ist der siebenarmige Leuchter, die Menorah. Sie ist das Bild für das Volk Gottes als das Licht unter den Völkern, sie wurde in der Stiftshütte und im Tempel stetig am Brennen gehalten und ist somit ein Symbol für die Erleuchtung der Herzen und des Verstandes. Die Form der Menorah vereint zwei wichtige Merkmale, welches der Gemeinde Gottes zu Eigen sein sollen: zum Ersten die Entfaltung und Veränderung und zum Zweiten die Beständigkeit. Die Form des Baumes, der gleichzeitig in die Höhe, in die Tiefe und in die Breite wächst und sich mit den Jahreszeiten wandelt, vereint sich mit dem festen und beständigem Gold, aus dem die Menorah geschmiedet wurde. Paulus erbittet in seinem Brief genau dies für diese Gemeinde (Epheser 3, 16-19).

In der Offenbarung lobt Jesus diese Gemeinde für ihre Beständigkeit und Treue, aber er hält ihr folgendes entgegen: „Du hast die Liebe verloren, die du zuerst hattest.“ Was meint er mit dieser Liebe? Geht es um das Verliebt sein, die Schwärmerei des Anfangs? Wie soll ich das wieder zurückbekommen? Kann man das rekonstruieren? - Nein, das ist nicht der Sinn oder die Aufgabe. Die erste Liebe könnte genauso die lebendige Liebe genannt werden. Die Liebe, die sich in jeder Beziehung durch die Qualität auszeichnet. Die Liebe, die sich zeigt in der Sehnsucht nach dem Anderen und dessen Nähe, dem Willen den Anderen beständig weiter kennen zu lernen und ihm Gutes zu tun. Die Liebe, die Erfahrungen mit dem Anderen sammeln möchte und es auch tut. Die Liebe, die fähig ist eine tiefe Verbundenheit über alle Sichtbarkeit hinaus herzustellen. Also: Wie kommen wir dahin? Jesus liefert die Antwort gleich mit: Erinnere dich! Erinnere dich an das, was war, bevor etwas zwischen euch getreten ist. Wie war die Liebe zu ihm, bevor du Risse oder Mauern zwischen euch zugelassen hast, bevor du dich innerlich abwandtest? Bitte Jesus um Vergebung! Kehre dich wieder zu Jesus hin, schau ihn an und benenne die Dinge die sich zwischen euch geschoben haben. Kehre zu der Beziehung zurück! Lass die Liebe zu Jesus wieder zur Motivation und zum Maßstab deines Handelns werden. 

Jesus warnt davor, die erste Liebe zu vernachlässigen. Er macht ganz deutlich was passiert, wenn er nicht mehr den ersten Platz einnimmt. Er wird die Menorah der Gemeinde von ihrem Platz nehmen. Das heißt, dass wir nicht mehr in seiner Nähe bleiben und das Licht erlöschen wird. Die Erkenntnis und die Weisheit werden uns genommen, wir strahlen nicht mehr für IHN. Aber ebenso gibt er Aussicht darauf, was der erlangt, der sich wieder zur ersten Liebe durchringt: Diesem gibt er vom Baum des Lebens zu essen. Wenn das mal kein Versprechen ist! Der Baum, der im Paradies unantastbar sein sollte, wird für uns freigegeben und wir dürfen von seiner Kraft zehren. Was gibt es Wertvolleres, als Gottes Lebendigkeit zu kosten? 

Nun mache ich diesen Vorschlag: Wenn uns Programme, Termine, Methoden, Erklärungen und Traditionen von Jesus ablenken und die natürliche Beziehung zu ihm eingrenzen wollen, dann lasst uns dieser Sehnsucht – die Alte wie Junge haben – nachgehen und brechen wir zum Leben, zum Eigentlichen durch!

Blogeintrag
Autor: Deborah Bremer
Datum: 15. Okt 2012
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