Michelstadt - Das etwas andere Camp!

Michelstadt2016.JPGVom 12.-17.06.2016 haben wir uns aufgemacht nach Michelstadt, um den Kindern der 6. Klassen der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) einen unvergesslichen Tag zu ermöglichen. Wir, das sind ein mutiges, engagiertes und naturliebendes Team aus mit den CVJM-Frankfurt. Der Kopf der Aktion Annette Rösch, die „Camp-Leitung“ und Schulsozialarbeiterin der GSS hat bereits alles konzipiert, durchdacht, geplant, verbessert und mehrfach durchgeführt. Und dennoch gleicht kein „Michelstadt“ dem anderen. Jedes Jahr wird es aufs Neue ereignisreich, spannend, herausfordernd und intensiv. Die Zeit in Michelstadt ist etwas ganz Besonderes. Ein Team das sich zum Teil vorher nicht kannte, lernt sich kennen, wächst zusammen und ergänzt sich in wunderbarer Art und Weise. Jede Klasse verbringt einen ganzen Tag mit einer Übernachtung im Camp mit dem Ziel die Teamfähigkeit zu erweitern und Erfahrungen in der Natur zu erleben. Bei der Ankunft sind die meisten Kinder zwar glücklich da zu sein, aber die Angst vor Zecken, Spinnen und Schlangen schleicht noch durch die kleinen Köpfe. Im Verlauf des Tages gibt es ein lehrreiches Programm für jede Kleingruppe: Man zieht gemeinsam in eine Hütte, sammelt Feuerholz, absolviert eine Messer- und Feuerprüfung, schnitzt, sägt, und kocht gemeinsam seine eigene Kartoffelsuppe über einem offenen Feuer. In der Freizeit lädt das Camp-Gelände zum Rennen, Toben, Spielen und Seilbahnfahren ein. Manche Kinder, schwer beladen mit Dingen, die auf ihren jungen Schultern nicht lasten sollten, wurden leicht und leichter, fröhlich und frei. Das Mitzuerleben, in diese wunderschönen, jungen, aufgeschlossenen Gesichter zu schauen und die Freude zu sehen, ist ein wirkliches Geschenk. Ihnen Wertschätzung und Annahme zu geben und ihren Selbstwert mit selbst erbrachter Leistung zu heben ist wirklich eine dankbare Aufgabe. Es könnte einfach sein, wenn die Sozialisation in manchen Fällen mehr geglückt wäre und die Pubertät nicht störend mitmischen würde. Zum Glück sind wir bereits Profis oder werden schnell zu diesen gemacht. Denn anders kann es nicht gehen. Das Maß an Disziplin und Toleranz kann nicht hoch genug sein. Das Lagerfeuer mit Stockbrot, Liedern oder eine wilde Rugby-Partie, je nach Stimmung in der Klasse, geben den krönenden Abschluss des Tages. Am nächsten Morgen wird noch das „Etwas“ präsentiert, das jedes Kind in der unberührten Natur finden sollte. Es ist groß, grün, lebendig, rot, lustig oder schön und bildet auf ein weißes Leinentuch gelegt und den darum sitzenden Kindern das Motiv für das Klassen-Erinnerungsfoto. Man hat diese Kinder liebgewonnen und muss sie leider gehen lassen. Die Kinder wollen bleiben und Zecke und Co sind vergessen. Wir haben uns kurze Zeit um diese Kinder kümmern dürfen, sie in die Natur geführt und haben miterlebt, was das mit ihnen macht. Die Klasse verabschiedet sich und wir Mitarbeiter haben kaum Zeit zum Putzen und Vorbereiten für die nächste Klasse, die bald darauf ebenso voller Erwartungen ankommt. Die Teambesprechung beginnt um 7 Uhr. Spätestens um 23 Uhr gehen die Kinder schlafen. Pausen sind rar und die Zeit ist knapp, um eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Es ist wirklich kein Zuckerschlecken und doch habe ich selten so viel Spass wie in Michelstadt, erfahre so viel über mich und die Menschen um mich und spüre Gott so nahe wie dort. Wir durften dieses Jahr Wunder erleben. Während es zu Hause Non-Stopp regnete und sich unsere Familien bereits sorgten, konnten bei uns alle wetterabhängigen Programmpunkte im Freien stattfinden, weil der Regen im richtigen Moment aufhörte.

Interesse mitzumachen?

Wenn du Kinder magst, gerne mit ihnen arbeitest und mal was völlig verrücktes, außergewöhnliches Erleben willst, kontaktiere Annette, denn es wird ein Michelstadt 2017 geben!

Was in mir ist

Als die Woche vorbei war, schrieb ich ein Gedicht, das ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:

Was in mir ist

Ich bin erschöpft

Viele Gefühle

Viel erlebt

So viele kleine Herzen sanft berührt, aber sie nicht fassen können

Teilweise viel Schmerz und Leid

Nicht Hier

Nicht Jetzt

Die Weite dieser grünen Lichtung

Mit einer angrenzenden, natürlichen Wand

Mit Türen, die in eine andere Welt führen

Die absolute Stille

Jeglicher Stress – in den Baumwipfeln verschluckt

Und gleichzeitig viele, gute Bilder für alle Sinne

Spürbar

Erfahrbar

Dazugehören, Teil sein der Natur

In die fröhlich-strahlenden Kinderaugen blicken

Mit der Gewissheit – es hat sich gelohnt

Allein nur möglich geworden

Durch das Tragen und Getragen werden im Team

Danke für die Zeit

Blogeintrag
Autor: Nadja Körner
Datum: 14. Jul 2016
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